Franz-Miltenberger-Gymnasium

Aktivitäten

Eine klare Sicht auf die Dinge

So lautete das Motto der ersten Aufgabenstellung des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung zu der Reihe „Experimente antworten“ in der Runde I 2019/20. Zwei Schülerinnen aus der Klasse 6b, Finja Lindner und Amelie Schiefer sowie Leonhard Gayer aus der Klasse 5b des Franz-Miltenberger-Gymnasiums widmeten sich den verschiedenen Experimenten.
Mit viel Elan dokumentierten sie ihre Versuchsreihen, wenn sie eine Mischung aus Kartoffelpresssaft und Kontaktlinsenreiniger mit einem glimmenden Span prüften und Ideen entwickelten, die die entstehende Schaummenge veränderten. Was passiert, wenn dazu Kaliumiodid gegeben wird oder der Kontaktlinsenreiniger weggelassen wird? Bei einer Mischung aus Kartoffelmehl und Glycerin entsteht beim Erhitzen eine klare Flüssigkeit und beim Abkühlen eine Folie. Diese auf ihre Verwendbarkeit zu untersuchen, sie mit handelsüblichen Haushaltsfolien zu vergleichen oder sie anzufärben, waren weitere Schritte bei der Bearbeitung der Aufgaben.
Der spannendste Teil war sicher ein umweltverträgliches Einweggeschirr herzustellen. Die Vorgehensweise zu dieser alternativen Lösung wurde genau dokumentiert und zeigte die Kreativität der Teilnehmer bei ihrem selbstständigen Vorgehen. Schließlich galt es noch die Vor- und Nachteile der eigenen Erfindung im Vergleich mit üblichen Einwegprodukten aufzulisten.
Die Biologie-Fachschaftsleiterin Margarita Huppmann-Fronczek überreichte die vom Kultusminister unterschriebenen Urkunden und als Präsent dazu einen Spatel. Es ist durchaus möglich, dass dieser gleich bei der nächsten Runde zum Einsatz kommt, denn alle nahmen neugierig die neuen Aufgaben entgegen. 
                                                                                                                                                                                              Margarita Huppmann-Fronczek

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Finja Lindner und Amelie Schiefer (beide 6b) und Leonhard Gayer (Klasse 5b)


Initiative Junge Forscher und Forscherinnen am Franz-Miltenberger-Gymnasium

An zwei Tagen kamen junge Forscher (IJF) von der Universität Würzburg aus verschiedenen Fachbereichen (Mathematik, Architektur und Biologie/Chemie) an die Schule. Der Impulsvortrag „The Day After Tomorrow – Energieversorgung und Energiekonsum heute und morgen“ stimmte die alle Teilnehmer in die Thematik ein. In den anschließenden Stunden konnten die Schülerinnen und Schüler der 8. und 10. Jahrgangsstufe wissenschaftliches Wissen erlangen und Methoden selbst ausprobieren. Die Fachschaftsleiterin Margarita Huppmann-Fronczek organisierte zum wiederholten Male diesen Besuch der Initiative IJF in Bad Brückenau. 
In Versuchen zur Windkraft wurde z.B. eine optimale Ausrichtung des Rotors getestet, damit das Windrad keinen Schaden nimmt und trotzdem eine Stromgewinnung möglich ist. Rückschlüsse auf Standorte und Lastenprofile des durchschnittlichen Strombedarfs in Deutschland wurden diskutiert. Auch zur Solarenergie gab es Stationen sowie ein Modell zu einem Pumpspeicherkraftwerk.
Am zweiten Versuchstag wurde die Hausaufgabe, die Errechnung des persönlichen CO2-Fußabdrucks besprochen. Vergleichswerte anderer Personen wurden diskutiert. Die vergleichende Bilanz verschiedener Länder ergründeten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Referenten und erkannten, dass die geringen Werte mancher Länder mit einem niedrigeren Lebensstandard einhergehen. Einblicke in einen nötigen Handlungsbedarf gab auch ein abschließendes Rollenspiel.
Der Versuch, der die Hydrolyse des Wasser und die Knallgasreaktion verband, sorgte nicht nur für einen Aha-Effekt, weil es kräftig knallte, sondern leitete  über zu der Speicherung von Energie oder einer klimaneutralen Nutzung durch die Brennstoffzelle.
Durch die Mitfinanzierung des Europäischen Sozialfonds (ESF) ist der vom Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst genehmigte Schulbesuch kostenfrei. Darüber hinaus erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat des ESF, welches als Qualifikation für eine Bewerbung verwendet werden kann.

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Das Foto machte David Fronczek, Biologielehrer am Franz-Miltenberger-Gymnasium


Fachschaft Biologie und Chemie besucht SOMSO Werk 

Ein Thema der beiden Fachsitzungen Biologie und Chemie war der Besuch des SOMSO-Werkes (SOMmmer Sonneberg) in Coburg. Neben einer Führung durch die Werksgebäude und seine Abteilungen wurden die beiden Fachsitzungen in einem zur Verfügung gestellten Konferenzraum abgehalten. Den Abschluss bildete ein „Geschäftsessen“ im Lokal 1627 in der Coburger Altstadt.
Das SOMSO-Werk hat sich spezialisiert auf möglichst naturgetreue, hochwertige Modelle für den Schulbereich für Tier-und Pflanzenmodelle. Auch im Bereich Humanbiologie fertigen sie langlebige Produkte (Skelette und Torsos) oder für den Sektor Medizin Modelle zum Üben von minimalistischen Eingriffen (z.B. am Kniegelenk). Zusammen mit Wissenschaftlern aus den verschieden Universitäten besteht eine gute Zusammenarbeit und es wird beraten, was das Modell bieten soll.
Die erste Abteilung ist die Formerei und Gießerei. Viel Knowhow steckt in der Fertigung der Formen mit vielen Details. Speziell das Material SomsoplastR  ersetzt viele früher aus Gips gefertigte Teile (z.B. an einem Torso); es ist gut zu langlebig und lässt sich gut in die Formen streichen und gießen.  In der Schleiferei werden die Kanten, die durch die Gussformen entstehen, per Hand entfernt. Die dritte Abteilung ist die Malerei. Präzise Handarbeit und naturgetreue Farbgebung führen die Modelle zur Vollendung. Hier arbeiten die meisten Angestellten.
Das SOMSO-Werk ist ein Familienbetrieb mit europaweitem, ja weltweitem Ruf. In der vierten Generation arbeiten die Fachkräfte an Alleinstellungsmerkmalen um sich gegen die Konkurrenten zu behaupten. Hans Sommer, der Seniorchef, gab Einblicke und Ausblicke in die geschichtlich bewegten Zeiten, des ursprünglich in Sonneberg ansässigen Betriebes. 

SOMSO MalereiSOMSO Schädelproduktion


Ausdauernde Leistung beim Wettbewerb „Experimente antworten“

In der dritten Runde im Schuljahr 2018/19 waren unter dem Titel „Ins rechte Licht gerückt“ verschiedene Experimente schwerpunktmäßig mit physikalischen Hintergrund durchzuführen. Zunächst musste aus einer Pappröhre und Objektträgern ein Untersuchungsgerät gebastelt werden. Mit diesem sollte eine CD-Hülle oder der Himmel betrachtet werden. Bei der Betrachtung von Spiegelungen im Wasser z.B. in einem dunklen flachen Gefäß, das auf dem Boden steht, war es möglich anstatt des selbst gebauten Geräts einen Polarisationsfilter zu verwenden. Durch Drehungen der Geräte ergaben sich jeweils Helligkeitsunterschiede, deren Zustandekommen in den verschiedenen Ansätzen genauer analysiert und zu beschreiben werden sollte.
Yannick Karges aus der Klasse 7a nimmt seit dem Eintritt ins Gymnasium ohne Unterbrechung am Landeswettbewerb des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung „Experimente antworten“ teil. Auch für seinen inzwischen neunten Lösungsvorschlag bekam er eine Urkunde überreicht. Zu Beginn des Schuljahres erhielt er einen Sonderpreis des Staatsministeriums und wurde zur Verleihung ins Deutsche Museum in München eingeladen. 

Yannick Karges


Eine Idee – zwei Ziele
Die 10. Klassen des Franz-Miltenberger-Gymnasiums nehmen am Tag des Wanderns teil

Die Verbindung ist das Erwandern von zwei vor der „Schultüre“ gelegenen besonderen Biotopen und dabei viel über die Besonderheiten dieser einzigartigen Landschaften zu erfahren. Sowohl der Lösershag bei Oberbach als auch das Schwarze Moor in der Hohen Rhön gehören zu den Kernzonen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Beide Flächen stehen unter besonderem Schutz. Dort ist die Natur sich selbst überlassen und darf wachsen wie sie mag. Diese Kernzonen dienen als Schaufenster der Natur und vermitteln wie die Rhön ohne das Handeln des Menschen aussehen würde.
Der Lösershag wird seit mehr als 60 Jahren nicht mehr genutzt und bleibt sich selbst überlassen. In diesem Urwald entstehen so skurrile Baumformen, mikadoartig übereinander liegende Bäume oder die Vielzahl von Kleinstlebewesen, die sich dort wohlfühlen und an der Zersetzung beteiligt sind. Das Totholz ist Lebensraum für viele Arten. Totholzreichtum ist das Charakteristikum des Urwaldes. Die Höhlen, die durch Pilze (Fäulnis) oder Spechte entstehen, bieten Brutplatz, Tagesversteck, Schlafplatz oder Winterquartier. Die im Gipfelbereich schwer zugänglichen und daher sowieso wirtschaftlich nicht nutzbaren Bereiche zeigen die die natürlichen Waldgesell-schaften, wie den Linden-Ahorn-Blockschuttwald oder in den Randlagen den Hainsimsen-Buchenwald und den Bach-Erlen-Eschenwald mit seinem charakteristischen Unterwuchs.
Basaltblockfelder sind Zeugen des Vulkanismus, der das Landschaftsbild der Rhön prägte. Durch Erosion wurden die Basaltlager freigelegt. Heute siedeln viele verschieden Flechten und Moosarten auf dem felsigen Untergrund.

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Das Schwarze Moor dagegen ist praktisch unbewaldet. Der Boden besteht aus den unvollständig zersetzten Pflanzenresten (Torf). In Bulten und Schlenken steht das Wasser. Das Torfmoos als Charakterart des Hochmoores ist an die extremen Umweltverhältnisse angepasst. Es zersetzt sich von unten her, wächst oben weiter und kann das bis zu 20-fache des Eigengewichts an Wasser speichern. Das saure und nährstoffarme Wasser ist eine Lebensbedingung, die besondere Anpassungen erfordert. Der Sonnentau ist als fleischfressende Pflanze bekannt. Hier wird die Stickstoffarmut durch das Eiweiß im Insektenkörper ausgeglichen. Zwergsträucher wie die Moosbeere, die Rauschbeere oder die Krähenbeere bilden Zwergwuchs aus. Das Wollgras fällt durch den Blütenstand auf, der nach der Blütezeit als Wollschopf auffällt.

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Die Schüler erlebten die Rhön an einen zwar sonnigen, aber windigen und kühlen Tag (Eisheiliger Bonifaz!). Bei der Mittagrast dieser Ganztagestour am Drei-Länder-Eck konnten sie sich ausgiebig stärken. Der Aussichtsturm bot eine Fernsicht bis zur Wasserkuppe und auf der Fahrt über die Hochrhönstraße bis zu den Gleichbergen und dem Thüringer Wald. Zu dieser inzwischen im Programm fest etablierten Exkursion gehört ein abschließender Test. (Margarita Huppmann-Fronczek)