Robin Hood am FMG
Die Theatertradition am Franz-Miltenberger-Gymnasium lebt weiter!
Düstere Machenschaften, Profitgier, Machtstreben aber auch Romantik und eine große Portion Humor erwarten die Zuschauer bei der Inszenierung von „Robin Hood“ am Montag, 25. Juli 2022 um 19:30 Uhr in der Aula des FMG.
Die Theatergruppe „Junior Kompass“, allesamt Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen des FMG unter Leitung von Barbara Müller und Jan Vogel laden alle Theaterbegeisterten herzlich ein dabei zu sein, wie Robin und seine Gefährten versuchen, die Ränkespiele des Sheriffs von Nottingham zu durchkreuzen.
„Robin Hood“ zeigt sich dabei als ein Stück, das in vielerlei Hinsicht erstaunlich aktuell ist.
Auf die Freiheit!
Für Frieden in Nottingham und dem Rest der Welt!
Licht, Ton und helfende Hände
Noah Hagemann, Q11
Marius Walter, Q11
Arthur Dering, 9a
Tom Lorenz, 9a
Julian Werner, 9a
Luca Werner, 9a
Plakatentwurf
Dana Berger, 9b
Die gute Seele im Hintergrund, ohne die nichts funktioniert
Peter Stahl
Regie
StRin Barbara Müller
OStR Jan Vogel
Die Spielfreude gewinnt.
Mit ihrer „Robin Hood“-Inszenierung meldet sich die Theatergruppe des Franz-Miltenberger-Gymnasiums Bad Brückenau kraftvoll zurück. Von Thomas Jordan
Oft sind es die kleinen Dinge, an denen sich entscheidet, ob eine Schultheater-Aufführung gelingt. Viel mehr als an den großen Monologen zeigt sich dabei an den Details, wie es um die Spielfreude der jungen Schauspieler bestellt ist. Die Art etwa, wie die Nachwuchsschauspieler Pausen aushalten, wie sie sich gegenseitig aus der Patsche helfen, wenn einer einmal den Text vergessen hat oder wie sie damit umgehen, wenn plötzlich hundert Augenpaare auf sie gerichtet sind. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Aufführung von „Robin Hood“ am Montagabend in der von Eltern, Lehrern und Schülern gut besuchten Aula des Franz-Miltenberger-Gymnasiums in Bad Brückenau war ein voller Erfolg - die Fortführung der Theater-Tradition an der Schule nach dem Weggang des langjährigen Leiters Dirk Hönerlage ist gelungen.
Mit dem legendären Freiheitskampf des englischen Räuberhauptmanns Robin Hood gegen den Sheriff von Nottingham hat das Regieteam aus Barbara Müller und Jan Vogel dazu den Stoff geliefert, auf dessen Grundlage sich die Spielfreude der jungen Schauspieler entfalten konnte. Es war dabei auch und vor allem ein Stück der starken jungen Frauen.
So legte Dana Sitte, 9b, ihren Robin Hood mit einer Lässigkeit an, die beeindruckt und unbekümmert die Geschlechter überbrückt. Etwa wenn sie mühelos zwischen dem heroischen Kampf für die Freiheit und dem amourösen Techtelmechtel mit der noblen Marian (Nicole Kiselev, 9b) hin- und herwechselt und dabei der einstigen Spielkameradin und jetzigen Geliebten verkündet: „Du warst schon immer mein Lieblingsopfer“.
Mia Engel, 9a, gibt dabei den gar nicht übergewichtigen, aber dafür immer besser ins Spiel findenden Räubergefährten Little Jon, dem am Ende mit einer gelungenen Tanzbär-Camouflage die Schlüsselrolle zukommt. Zusammengehalten wird die Räuberbande vom Spiel Valeria Tris, 9b, die die Bauernschläue ihrer Alana - dem von den Schergen des Sheriffs verfolgten Wilderer-Mädchens - mit Witz und Übersicht zur Geltung bringt und unter vollem Körpereinsatz - sie liefert eine stuntreife Einlage mit Mia Engel - sogar Little Jon auf die Bretter schickt.
Ein Kampf für die Freiheit und die Gerechtigkeit braucht ebenbürtige Gegner. Deshalb ist es so hinreißend, was David Schneider, 9b, und Lorenz Leitsch, 9b aus dem Sheriff von Nottingham und dem Bischof von Canterbury machen. Triefend vor Größenwahn der Eine und schmierig selbstverliebt der Andere ergehen sich Sheriff und Bischof in Selbstbeweihräucherung und baden immer wieder im Applaus des Publikums, um dann beim entscheidenden Bogenwettschießen dem verkleideten Robin Hood in narzisstischer Selbstverblödung zu entgegen:“ Nun, Ihr könnt Euch das Spannen des Bogens sparen, der Sieg, er ist wohl mein“. Wunderbar penetrant sekundiert Lorenz Leitsch dabei alle größenwahnsinnigen Entgleisungen des Sheriffs mit einem französischen „magnifique“. Dazu passen die barocken Kostüme vor dem opulenten Bühnenbild, einem zweiteiligen Burggemälde, das noch aus der Zeit des Theaterleiters Hönerlage stammt.
Ohne Weiteres schlägt man sich hier auf die Seite von Robin Hoods „Team Freiheit“ wie es ihm Jan Vogel und Barbara Müller, in ihrem immer wieder von aktualisierenden Eingriffen durchzogenen Text in den Mund legen, eines Teams, das sich mit „Ja wir schaffen das!“ für ihren Freiheitskampf anspornt. Am Ende, als der Sheriff besiegt, die Tyrannei beseitigt und die gute Sache siegreich ist, schallt es „Für Freiheit und Gerechtigkeit“ aus den Kehlen der jungen Kämpferinnen. Eine Freiheit, die sich an diesem Abend vor allem in einer unbändigen Lust am Spiel ausdrückt.